Der Liederkranz Straßdorf lud alle Freunde der schwäbischen Mundart-Comedy zu einem humorvollen Abend in die örtliche Gemeindehalle ein und zahlreiche Gäste wollten dabei sein, wenn Achim & Hubbe nach mehr als zwei Jahren mal wieder öffentlich in Straßdorf auftraten. Pünktlich um 20 Uhr legten die beiden, natürlich in schwäbischer Mundart, mit ihrem Programm „Ha do koasch nemme“ los und die Gäste klatschten bereits beim ersten Titel „Heut‘ isch was los“ stehend mit. Achim alias Paula lüftete mal wieder ihr Kostüm und legte mit ihren schlanken Beinen manche Pirouette aufs Parkett. Hubbe begleitete die Lieder, welche zumeist von ihm getextet und komponiert wurden, souverän auf seiner wohlklingenden bauchigen Ovation-Gitarre. Dabei verriet er den Gästen, dass Paula eigentlich aus Degafeld, und nicht aus Straßdorf stamme.
Als er in den Hafen der Ehe mit seiner Paula einbog, offenbarte er dem Publikum, wusste er leider nicht, dass dort ein Kriegsschiff vor Anker lag. So entwickelte sich im weiteren Verlauf die Geschichte von Paula, die täglich bis spät in die Nacht vor dem Fernsehgerät sitzt und dafür morgens nicht mehr aus den Federn kommt. Ihr dominantes Verhalten bezüglich der TV-Fernbedienung, gemeinsame Erlebnisse von Paula und Hubbe beim Warmbadetag im Gmünder Hallenbad und ein Lied über den schwäbischen Rentnergruß strapazierten die Bauchmuskeln der Gäste.
Paula verriet die fünf Geheimnisse einer perfekten Beziehung und erzählte von ihren Träumen. Das Publikum wurde von den beiden Musikern ausgezeichnet ins Programm eingebunden. So sangen alle beim Reha-Song „Morgens Fango - abends Tango“ getrennt nach Männlein und Weiblein kräftig mit und hatten dabei große Freude.
Welche Probleme es bereiten kann, wenn ein Plattfuß bei der gemeinsamen Fahrt mit einem Tandem auftritt, besang Hubbe in Radfahrmontur bei seiner Parodie auf Tom Jones „Sexbomb“, die von ihm kurzerhand in „Luftbomb“ umgetextet wurde.
In der Pause bewirtete das Wirtschaftsteam vom Liederkranz mit typisch schwäbischen Schmankerln die Gäste, die auch im zweiten Programmteil auf ihre Kosten kamen. Die Urlaubserlebnisse zweier Schwaben in Spanien und die „schlimmste“ Krankheit auf Erden, der Männerschnupfen, entzückte die begeisterten Zuschauer. Toll, dass Achim & Hubbe mit dem Titel von Ina Müller „Ich halt die Luft an“ auch auf das aktuelle weltpolitische Geschehen eingingen. Die besonderen Schönheiten unseres Schwabenlands als Urlaubsregion und sein von Hubbe beschriebenes Pech in der Liebe führte geradewegs zu seinem neuesten Titel, der „Baiser-Torte“. Er schwärmte den Gästen so sehr von diesem Kuchen vor, dass am Ende des Programms für jeden ein Gratis-Versucherle dieses Kuchens bereitgestellt wurde. Das Schwabenherz war überglücklich - wo gibt es heute denn noch was umsonst?
Zum Abschluss des Programms überraschte Paula ihren Hubbe doch tatsächlich im Outfit von Tina Turner mit der Auszeichnung „Du bisch oifach dr Beschd“.
Der Saal bebte und eine Konfettikanone ließ Paula in vollem Glanz erleuchten. Natürlich durfte eine Zugabe der beiden nicht fehlen. Ihre Erlebnisse einer bereits geputzten Maschine und der Gruß an ihre Heimatstadt „I will hoim noach Schwäisch Gmend“ bildete den Programmabschluss eines wunderbaren Abends.
Das Publikum war überrascht, so viele neue Lieder im Programm von Achim & Hubbe vorzufinden. Die beiden haben offensichtlich die Pandemie dafür genutzt, um kreativ und musikalisch die Zeit sinnvoll zu überbrücken. Den Besuchern merkte man an, wie schön es doch wieder ist, gemeinsam zu lachen und zu feiern.